Stau! Sie blickte aus dem Fenster des Busses, vorbei an der Gardine aus festem, rotem Stoff, die, in der Mitte gerafft, die Scheibe säumte. Berliner Feierabendverkehr! Mit unruhig wippendem Knie wartete sie auf die Einfahrt in den Zentralen Omnibusbahnhof nahe dem Funkturm. Sie blickte hinab in heruntergekommene Schrebergärten, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Im Augenwinkel nahm sie etwas gelbes, sich bewegendes wahr. Es handelte sich um eine schmutzig gelbe Fahne, befestigt am oberen Drittel einer Metallstange, deren Spitze aus einer runden, ebenso metallenen Kugel bestand. Mit zerfetzter Außenkannte flatterte die Fahne heftig im Wind, der schwarze Aufdruck in der Mitte noch deutlich zu erkennen. Traurig stellte sie fest, dass es sich um die Form eines Hakenkreuzes handelte, dargestellt aus menschlichen Schenkeln, Waden, Füßen….ein bizarrer Anblick. Der Bus fuhr wieder an und die Fahne verschwand aus ihrem Blickfeld. Mit einem Seufzer fragte sie sich, warum es den Menschen oft so viel leichter fiel, am Hass festzuhalten anstatt an der Liebe.
Und hier eine großartige Aktion gegen Engstirnigkeit, Vorurteile und rechte Gesinnung:
Ein unfreiwilliger Spendenaufruf
Eure
L.L.Black
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